Die Rolle der E-Gitarre im Jazz neu definieren – das ist das Ziel von Eivind Aarset, einem Erforscher klanglicher Texturen statt traditioneller Melodien. Sein Solodebüt von 1998 beschrieb die New York Times als eines der besten Werke des elektrischen Jazz in der Ära nach Miles Davis.
Wie so viele andere beschloss auch er, sich im Alter von zwölf Jahren seine erste Gitarre zu kaufen, nachdem er Jimi Hendrix gehört hatte. Dann entdeckte er durch Miles Davis, das Mahavishnu Orchestra und Weather Report den Jazz und arbeitete als Studiomusiker mit Ray Charles, Dee Dee Bridgewater oder Jan Garbarek zusammen. Auf seinem jüngsten Album I.E.treffen Riffs von chirurgischer Präzision und elektronische Traumwelten in einem wagemutigen Nu-Jazz-Stil aufeinander.
Mit dem Trompeter Nils Petter Molvaer war er schon dreimal beim Festival zu sehen, doch diesmal wird der Gitarrist im Rahmen eines Abends unter dem Motto «Nord-Süd» gemeinsam mit dem tunesischen Künstler Dhafer Youssef unter seinem eigenen Namen auftreten.
Foto © Stephane Ait Quarab